GESUCHT: DAS IDEALE ZUGFAHRZEUG FÜR DEN WOHNWAGEN
1. Der passende Motor
Leistung ist wichtig, aber nicht alles. Es braucht auch das richtige Drehmoment, das für die Schubkraft verantwortlich ist. Ein hohes Drehmoment ist demnach wichtiger als hohe PS- oder kW-Anzahl. Hier haben nach wie vor (Turbo)Dieselmotoren die Motorhaube vorn.
2. Adäquater Antrieb & Getriebe
Am wenigsten geeignet ist der Vorderradantrieb: Durch die Stützlast des Anhängers kann die Kraft nicht mehr ideal auf die Vorderachse wirken. Hinterradantrieb ist besser, allerdings kann das Auto auf glatter rutschiger Fahrbahn leicht mit dem Heck schieben … Der ideale Antrieb ist daher der Allradantrieb, der die Kraft auf alle vier Räder verteilt.
Ein wesentlicher Faktor ist auch das Getriebe: Automatik ist einem Schaltgetriebe in jedem Fall vorzuziehen: viel komfortabler und einfacher, zudem fällt der Verschleiß meist geringer aus. Ein Punkt, der vor allem bei Kauf gebrauchter Zugfahrzeuge schlagend wird: Bei häufigem Hängerbetrieb altern Kupplung und Antriebswellen im Zeitraffer. Ein Check in einer Werkstatt oder bei einem Autofahrerclub gehört also zum Pflichtprogramm.
3. Das (Schwer)-Gewicht
Das Gewicht des Zugfahrzeugs muss in einem guten Verhältnis zum Anhänger stehen. Die Faustregel: Je größer und schwerer der Wohnwagen (ob er nun 1.800 oder auch 2.000 kg wiegt), desto mehr Gewicht (aber auch PS und Drehmoment) benötigt das Zugfahrzeug. Auf der sichersten Seite ist man, wenn das Zugfahrzeug mehr ziehen kann und darf als der Wohnwagen wiegt.
4. Der lange Radstand
Der Radstand ist ebenfalls nicht unerheblich, denn: Je größer der Abstand zwischen Vorder- und Hinterachse, desto stabiler liegt das gesamte Gespann auf der Straße. Das spricht ebenfalls für SUV, Vans, Kombis oder große Limousinen.
5. Das Wesentlichste: die Anhängelast
Sie ist im Grunde das wichtigste Kriterium für das Zugfahrzeug. In den Fahrzeugpapieren ist vermerkt, welche Anhängelast es ziehen darf. Und zwar ungebremst (z. B. Leicht- oder Baumarktanhänger, das höchste zulässige Gesamtgewicht des Anhängers liegt nicht über 750 Kilogramm) und gebremst (Boots-, Kfz-Anhänger) mit Auflaufbremse. (Wichtig: Wenn nicht separat angegeben, beziehen sich diese Werte auf eine Steigung von maximal 12 Prozent. Das heißt, Sie müssen eventuell einen Umweg machen, wenn die Strecke steiler und das Gespann maximal beladen ist.)
Planen Sie den Kauf eines Neuwagens, dann checken Sie diese Daten im Prospekt. Denn die zulässige Anhängelast kann bei einem Modell deutlich variieren, da sie wie erwähnt von Gewicht, Antriebsart, Leistung und Ausstattung abhängig ist.
Wichtig: Ob Sie den Caravan tatsächlich ziehen dürfen, hängt nicht nur von dessen Leergewicht, sondern auch von dessen Zuladung bzw. zulässigem Gesamtgewicht ab!
6. Die Stützlast ist ebenfalls relevant
Die Stützlast (in den Fahrzeugpapieren angegeben) ist jenes Gewicht, mit dem die Anhänger-Deichsel auf die Anhängerkupplung wirkt, und ebenfalls wichtig, wenn Sie mit einem Wohnwagen unterwegs sind. Die Anhänger-Deichsellast darf die zulässige Stützlast des Zugfahrzeugs nicht überschreiten.
Die Stützlast wird dem Zugfahrzeug angerechnet. Das bedeutet, dass sich die Zuladung des Zugfahrzeugs um dieses Gewicht reduziert. Das Gesamtgewicht des Anhängers ist unabhängig davon.
7. Es braucht natürlich eine Anhängerkupplung
Zur Wahl stehen starre, abnehmbare oder schwenkbare Anhängevorrichtungen. Diese müssen genehmigt und in den Fahrzeugpapieren eingetragen sein.
8. Stets zu Diensten: die Fahrerassistenten
Die Rückfahrkamera ist eines der besten Hilfsmittel beim Zugfahrzeug: fürs Ankuppeln des Wohnwagens oder in Kombination mit einem Trailer-Assist zum Reversieren (vorgezeichnete Linien für den Anhänger beim Rückwärtsfahren). Manche Rangierassistenzsysteme übernehmen beim Rückwärtsfahren überhaupt die Lenkung. Ein automatischer Abstandsregeltempomat, der den Abstand zum Vorderfahrzeug hält und im Notfall eine Vollbremsung einleitet, ist ebenfalls sinnvoll.
