STARTHILFE GEBEN - SO MACHEN SIE'S RICHTIG
Die häufigste Ursache, wenn das Auto mal nicht anspringt, ist eine schwache oder leere Batterie. Mit Starthilfekabeln (oder auch Überbrückungskabeln) kann die Batterie jedoch wiederbelebt und das Auto wieder gestartet werden – Voraussetzung dafür ist allerdings ein Helfer mit seinem Auto, der Starthilfe gibt. Oder auch eine Powerbank, die man mit sich führt. Allerdings müssen Sie beim Starthilfe geben bzw. Überbrücken auf die richtige Reihenfolge achten, um Fehler und infolgedessen teure Elektronikschäden zu vermeiden.
Zur Vorbereitung
Sicher ist sicher: Falls das defekte Fahrzeug an einem unübersichtlichen Standort oder auch an einer befahrenen Straße steht - Platz mit Warndreieck absichern und Warnweste anziehen.
Gleich spannend: Grundsätzlich kann jedes Fahrzeug zum Überbrücken verwendet werden. Wichtig ist, dass die Batteriespannung der beiden Autos gleich ist (allgemein 12 Volt).
Starthilfekabel: Die Starthilfekabel sollten einen Überspannungsschutz haben und der DIN-Norm 72.553 entsprechen.
Richtige Starthilfe Schritt für Schritt
- Fahren Sie das Stromspender-Fahrzeug nahe an den liegengebliebenen Wagen heran, damit der Abstand zwischen den Autobatterien möglichst klein ist. Die Autos dürfen einander dabei nicht berühren (Kurzschluss-Gefahr). Den Motor des Spender-Autos und auch alle Stromverbraucher (z.B. Licht, Lüftung, Radio, etc.) abschalten. Auch beim Pannen-Auto die Zündung ausschalten. Bei beiden Autos den Gang herausnehmen („P“ bei Automatikgetriebe) und Handbremse anziehen. Motorhauben öffnen.
- Klemmen Sie das rote Starthilfekabel am Pluspol der Spenderbatterie an.
- Klemmen Sie das andere Ende des roten Kabels am Pluspol der leeren Batterie an.
- Klemmen Sie das schwarze Kabel am Minuspol der Batterie des Spenderfahrzeugs an.
- Klemmen Sie das andere Ende des schwarzen Kabels an einen Massepunkt (unlackierter Metallteil, metallische Stelle am Motorblock) des Empfängerautos.
Wichtig: Das schwarze Kabel darf nicht an den Minuspol der Empfängerbatterie
angeschlossen werden (Funkenflug-Gefahr). Auch wichtig: Bei vielen modernen Fahrzeugen sind die Batterien gut verpackt im
Heck verbaut und nicht zugänglich. In diesen Fällen gibt es dicke Metall-Stifte im
Motorraum, die speziell für Starthilfen als verlängerter Pluspol dienen. - Starten Sie den Motor des Spenderfahrzeugs.
- Warten Sie ein bis zwei Minuten und starten Sie das Pannenauto. Klappt es nicht, warten Sie wieder ein bis zwei Minuten und starten dann nochmals. Klappt es nach dem dritten Mal immer noch nicht, brechen Sie ab und holen Sie fachkundige Hilfe.
Wichtig: Die Startversuche sollten nicht länger als jeweils etwa 15 Sekunden dauern. - Ist das Empfängerauto erfolgreich gestartet, behalten Sie die Verbindung etwa eine Minute lang bei und schalten Sie im Empfängerfahrzeug einige Verbraucher wie Gebläse oder Lüftung ein, um Spannungsspitzen zu verhindern
- Schalten Sie den Motor des Spenderautos ab.
- Läuft das andere Autos anstandslos weiter – entfernen Sie die Kabel in umgekehrter
Reihenfolge, also: - Zuerst das schwarze Kabel vom Spenderwagen und dann vom Empfängerwagen
trennen. - Danach das rote Kabel vom Spenderwagen und dann vom Empfängerwagen
entfernen. - Motor des Empfängerautos weiterlaufen lassen und nicht benötigte Verbraucher
wieder ausschalten. - Mindestens 1 Stunde Überland weiterfahren, um die Batterie so aufzuladen, dass der
Motor das nächste Mal aus eigener Kraft wieder anspringt. - Laden Sie die Batterie über Nacht an einem Ladegerät ganz auf.
Starthilfe beim Elektroauto
Auch bei einem Elektroauto sind leere oder defekte Starterbatterien möglich, da diese ebenso mit einer 12-Volt Starterbatterie versehen sind, um damit das komplette System zu starten. Im Grunde funktioniert die Starthilfe gleich wie bei Verbrennerautos. Allerdings: Starthilfe empfangen ist zumeist "gestattet", Starthilfe geben ist jedoch seitens des Herstellers meistens untersagt (daher unbedingt Betriebsanleitung beachten!). Der Grund: E-Autos haben meistens kleinere Starterbatterien, die durchs Spenden beschädigt werden könnten.
Hilf dir selbst mit einer Powerbank
Mittlerweile ist es auch möglich, eine leere Autobatterie mit einem Gerät, das nahezu in jedes Handschuhfach passt, selbst aufzuladen. Diese Geräte werden Powerbank, Jump-Starter oder Batterie (Akku)-Booster genannt. Der Vorteil: Mit einem leistungsfähigen Jump-Starter lässt sich auch ohne Spenderfahrzeug und an schlecht zugänglichen Stellen überbrücken. Die Starthilfe mit Powerbanks ist meist recht simpel. Dennoch ist ein Blick in die jeweilige Betriebsanleitung empfehlenswert, da nicht alle Geräte identisch funktionieren. In der Regel ist der Ablauf gleich wie beim Überbrücken mit einem anderen Auto - nur dass man hier kein anderes Auto braucht.