WER BREMST, GEWINNT: ONE-PEDAL-DRIVING
Was ist One-Pedal-Driving?
Auf Deutsch übersetzt bedeutet One-Pedal-Driving Ein-Pedal-Fahren – und genau das ist es auch. Statt wie üblich mit Gas- und Bremspedal zu fahren, wird das Auto mit nur einem Pedal beschleunigt bzw. abgebremst. Sie dürfen sich das so ähnlich vorstellen wie bei einem Autodrom: Treten Sie das Pedal, beschleunigt das Auto. Lassen Sie es los, bremst das Fahrzeug automatisch ab, in manchen Fällen sogar bis zum Stillstand.
Wie funktioniert One-Pedal-Driving?
Die Technologie basiert auf der Rekuperation, im technischen Kontext wird darunter Rückgewinnung von Energie verstanden. Die Idee dahinter: Beim Bremsen entsteht Energie, die im Normalfall durch die Reibung der Bremsscheiben in Wärme verwandelt wird und verloren geht. Im Gegensatz zur Rekuperation: Da wird die Bremsenergie zurückgewonnen und wiederum für den Antrieb genutzt. Konkret arbeitet beim Elektroauto der Elektromotor im Schubbetrieb als Generator, wandelt die Bewegungsenergie also in Strom um und speist diesen in den Akku zurück, wodurch sich die Reichweite des E-Autos erhöht.
Je nach Fahrzeug kann One-Pedal-Driving auf Knopfdruck (über Wählhebel, Lenkradpedals übers Menü) aktiviert bzw. deaktiviert und die Intensität der Rekuperation variiert werden. Dabei verringert sich die Geschwindigkeit in manchen Fahrzeugen lediglich, andere lassen sich bis zum Stillstand abbremsen.
Wie sicher ist One-Pedal-Driving?
Keine Sorge, für den Straßenverkehr zugelassene Fahrzeuge mit One-Pedal-Drive-Funktion haben weiterhin ein Bremspedal an Bord. Nicht nur für den Notfall, sondern wenn allgemein eine schnelle Bremsreaktion notwendig ist. Moderne Fahrzeuge sind darüber hinaus mit Notbremsassistenzsystemen ausgestattet, die eingreifen können. Und mehr noch: One-Pedal-Driving verringert sogar den Bremsweg, da schon in der Zeit, wo der Fahrer den Fuß vom Gas- zum Bremspedal bewegt, das Auto abgebremst wird.
Vorteile von One-Pedal-Driving
Durch One-Pedal-Driving entsteht eine Reihe von Vorteilen:
- Sie sparen Energie: Rekuperation wandelt Bewegungsenergie in elektrische Energie um und verlängert so die Reichweite.
- Mehr Komfort: Selteneres Wechseln zwischen Gas- und Bremspedal führt zu einem entspannteren Fahrerlebnis, besonders im Stadtverkehr.
- Sie fahren sicherer: Der Modus erzieht ein wenig zu vorausschauender Fahrweise.
- Einfacheres Fahren: Besonders im Stadtverkehr, wo Anhalten und Anfahren häufig erforderlich ist, vereinfacht One-Pedal-Driving das Autofahren. Viele Autofahrer empfinden die Methode zudem als komfortabel.
- Weniger Verschleiß: Bremsscheiben und Bremsbeläge werden weniger verwendet, wodurch deren „Lebensdauer“ steigt.
- Der CO2-Fußabdruck reduziert sich: Weil Ihr Auto weniger Energie verbraucht, ist es auch umweltfreundlicher unterwegs.
Nachteile von One-Pedal-Driving
Trotz zahlreicher Vorteile gibt es auch einige „Minuspunkte“, die Autofahrer berücksichtigen sollten:
- Sie müssen sich umgewöhnen: Das starke Verzögern beim Loslassen des Gaspedals ist für Manche anfangs ungewohnt.
- Funktioniert nicht immer bis 0 km/h: Vollständiges Anhalten können nicht alle Autos. Bei vielen Modellen braucht es dafür nach wie vor die mechanische Bremse.
- Eingeschränkte Funktion bei leerer Batterie: Ist der Akku vollständig geladen, kann die Rekuperation inaktiv sein.
- Segeln kaum möglich: Gerade im Kolonnenverkehr kann das „Rollen lassen“, also das Segeln ohne Verwenden von Brems- oder Gaspedal, die effizienteste Fortbewegung sein. Dies geht bei One-Pedal-Driving natürlich nicht.
One-Pedal-Driving ist also weit mehr als ein technisches Gadget, sondern ein echter Gewinn. Es spart Energie und steigert den Fahrkomfort. Und mit ein wenig Übung wird es schnell zur neuen Normalität.