REIFEN SELBER WECHSELN - SO GELINGT ES

19.04.2022
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In den meisten Fällen müssen zweimal im Jahr die Reifen auf Sommer- bzw. Winterräder gewechselt werden. Viele verlassen sich dabei auf Profis und bringen ihr Auto in eine Werkstatt, um den Räderwechsel durchzuführen. Manche machen dies lieber selber zu Hause. Wir sagen Ihnen, wie das Reifenwechseln optimal gelingt und worauf man achten sollte.

Vor dem Wechsel

Zunächst sollten Sie prüfen, ob bereits benutzte Reifen keine Schäden haben und die vorgeschriebene Mindestprofiltiefe erfüllen - diese liegt bei 1,6 mm. Empfehlenswert sind bei Sommerreifen allerdings drei und bei Winterreifen vier Millimeter. 

Das richtige Werkzeug und ein stabiler Hydraulikwagenheber sind essentiell für einen erfolgreichen Reifenwechsel. Außerdem sollten Sie einen Unterstellbock, ein Radkreuz und eine Drahtbürste, einen Schlüssel für das Felgenschloss (falls vorhanden) und einen Drehmomentschlüssel parat haben. Kleiner Tipp: Damit nichts verloren geht, stellen Sie sich eine kleine Schachtel für die Schrauben bereit. 

Achten Sie beim Wechsel von Leichtmetall- auf Stahlräder, oder umgekehrt, darauf, dass eventuell andere Schrauben oder Muttern benötigt werden. Dies gilt ebenfalls für Felgenschlösser, welche zur Diebstahlsicherung da sind. 

Die Schrauben sollten schadenfrei sein und die Gewinde und Schraubverbindungen keinen Schmutz oder Rost aufweisen. Für diesen Fall ist die Verwendung der Drahtbürste empfehlenswert. Grundsätzlich gilt, dass Gewinde nicht geschmiert werden sollen. 

Wenn alle notwendigen Vorbereitungen getroffen wurden, kann mit dem Räderwechsel begonnen werden.

Step by Step

  1. Wichtig: Handbremse anziehen und den ersten Gang einlegen. Bei einem Automatik wählen Sie die Stellung “P”.
  2. Wenn Radkappen vorhanden sind, diese abziehen und die Radmuttern- oder bolzen mit einer Viertel Umdrehung lösen.
  3. Den Wagenheber an der richtigen Stelle des Unterbodens positionieren. Hier empfehlen wir Ihnen unbedingt die Sicherheitshinweise in der Betriebsanleitung zu beachten.
  4. Das Fahrzeug bis zur entsprechenden Montagehöhe anheben.
  5. Nun die Radmuttern komplett abschrauben.
  6. Den Reifen runter nehmen und unter das Fahrzeug legen. Bei Leichtmetallrädern kann es vorkommen, dass diese auf den Zentrierungen der Stahlnaben etwas fester sitzen.
  7. Um das Profil möglichst gleichmäßig abzunutzen, sollte das Rad, welches in der Vorsaison auf der Vorderachse montiert war, auf die Hinterachse angebracht werden und natürlich umgekehrt.
  8. Achten Sie darauf, dass manche Reifen laufrichtungsgebunden konstruiert sind. Auf der Reifenflanke finden Sie einen Pfeil (Rotation). Dann dürfen Sie das Rad nur in der angezeigten Rollrichtung anbringen. In diesem Fall ist ein diagonaler Tausch nicht möglich.
  9. Bevor Sie den neuen Reifen anbringen, sollten die Radauflageflächen gereinigt und ein Blick auf die Bremsscheiben und -beläge geworfen werden.
  10. Wenn Sie das Rad montiert haben, schrauben Sie alle Radmuttern handfest an.
  11. Dann das vorher abgelegte Rad unter dem Fahrzeug hervorholen und das Auto runterlassen, bis der Reifen gerade auf dem Boden steht.
  12. Ziehen Sie die Radmuttern mit dem vorgeschriebenen Drehmoment über Kreuz an. Gehen Sie hier sehr sorgfältig vor. Bei Ersatzrädern könnten andere Anzugsdrehmomente gelten, achten Sie darauf.
  13. Um beim nächsten Räderwechsel Verwechslungen zu vermeiden, empfiehlt es sich die demontierten Reifen auf der Lauffläche mit Wachskreide zu kennzeichnen. Z.B. “VL” für “vorne links”.
  14. Der Räderwechsel ist beendet und alle Werkzeuge und die demontierten Räder können nun ordnungsgemäß verstaut werden.


      Nach dem Wechsel

      Nach dem Reifenwechsel sollte unbedingt der Reifendruck geprüft werden. Dies können Sie an Tankstellen machen und gegebenenfalls den Reifendruck nachbessern. Ebenfalls sollten Sie nach ca. 50 gefahrenen Kilometern die Schrauben nochmals überprüfen und diese, wenn nötig, nachziehen. 

      Wechsel dem Profi überlassen

      Bei wenig oder gar keiner Erfahrung von Reifen wechseln empfehlen wir Ihnen, dies in einer entsprechenden Werkstatt durchführen zu lassen, um Fehler zu vermeiden. Besonders bei SUVs mit großen und schweren Reifen können Schwierigkeiten auftreten. Auch das Kontrollieren des Reifendrucks könnte ein Problem darstellen, da es hier verschiedene Systeme gibt. Bei Unklarheiten diesbezüglich wenden Sie sich bitte an einen Profi. 

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