RECHTE UND PFLICHTEN EINES AUTOFAHRERS GEGENÜBER RADFAHRERN

28.09.2022
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Wer kennt die Situation nicht? Auf dem Heimweg von einem harten Arbeitstag möchte man eigentlich nur noch schnell nach Hause fahren. Doch dann taucht plötzlich ein Radfahrer vor dem PKW auf und der Stress ist vorprogrammiert. Denn der erste Impuls ist es, ihn zu überholen. Doch im Umgang mit Radfahrern sollten auch Autofahrer einige Regeln beachten, um Unfälle zu vermeiden. 

Autotür mit Schulterblick öffnen 

Ein typischer Unfallgrund ist jener, bei dem ein Radfahrer sich an das Rechtsfahrgebot hält und ein Autofahrer, der gerade geparkt hat, zum Aussteigen die Tür auf der Fahrerseite öffnen will. Dabei sieht der Autolenker aber nicht über die Schulter, sondern öffnet die Autotür direkt mit der linken Hand, die am nächsten zur Autotür ist. Der Autolenker sieht dabei aber nicht über seine Schulter und übersieht so den Radfahrer, der gerade die Straße entlang fahren wollte, und schlägt ihn mit der Autotür von seinem Fahrrad.
Dieser fatale Fehler ist dabei aber sehr recht leicht zu umgehen, indem man die Tür nicht wie üblich mit der linken Hand aufmacht, sondern mit der rechten. Auf diese Weise dreht man sich automatisch mit dem Körper nach links und ist automatisch dazu gezwungen, den Schulterblick in den Prozess miteinzubeziehen. 

Überholmanöver überdenken

Es mag im Straßenverkehr zwar nerven, aber lieber sollte man hinter einem langsamen Radfahrer bleiben, als ihn hastig überholen zu wollen und einen Unfall zu riskieren. Hier gilt es entsprechend Rücksicht walten zu lassen. Denn problematisch beim Überholvorgang von Radfahrern ist es, sie im Blick zu behalten und zusätzlich auch noch auf die Gegenspur zu achten, da Menschen in der Regel Probleme haben, ihre Aufmerksamkeit auf mehrere Dinge gleichzeitig zu richten. Hier sind gleich zwei Problemquellen auszumachen: Etwaige Verkehrsteilnehmer auf der Gegenseite und die Notwendigkeit, weit genug vor dem Radfahrer wieder einzuscheren. Gerade in der Stadt kann das oft sehr problematisch werden, da man selten die Zeit und den Platz hat, um mit genügend Abstand zu überholen, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu gefährden. Vor allem aber muss auch der tote Winkel beachtet werden und der 3-S Blick gemacht werden, um Unfälle zu vermeiden.

Mindestabstand beachten

Möchte man einen Fahrradfahrer trotzdem überholen und nähert man sich diesem von hinten, sollte man genug Platz zur Verfügung haben und mindestens anderthalb Meter Abstand halten, zwei Meter bei Geschwindigkeiten über 90 km/h. 

Rechte anderer Verkehrsteilnehmer kennen

Die Wut vieler Autofahrer auf Radfahrer, dürfte unter anderem aus Unkenntnis von ihren Rechten resultieren. Viele Kfz-Halter glauben immer noch, dass Radfahrer Radwege unbedingt benutzen müssen oder grundsätzlich nicht nebeneinander fahren dürfen. Daher ist es unbedingt notwendig, dass sie sich mit deren Rechten beschäftigen und ebenso Verständnis für deren Bedürfnisse haben. So ist zum Beispiel weder die normale Autohupe noch die Lichthupe ein adäquates Mittel, um im Straßenverkehr miteinander zu kommunizieren. Die meisten Fahrradfahrer sind rücksichtsvoll genug, um den Autofahrern das Vorbeifahren an einer geeigneten Stelle zu ermöglichen.

Mit gegenseitigem Verständnis, Geduld und der Akzeptanz für das Fortbewegungsmittel der jeweils anderen Partei kann der Umgang im Straßenverkehr schon erheblich angenehmer werden. Mit der nötigen Vorsicht auf Seiten der Autolenker und Fahrradfahrer kann so zusätzlich ein starker Beitrag zur Reduktion der Unfallgefahr geleistet werden.

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